SAFE ® - Sichere Ausbildung für Eltern
Ein Trainingsprogramm zur Förderung einer sicheren Bindung
zwischen Eltern und Kind
Dieses Angebot wurde vom renommierten deutschen Bindungsforscher PD Dr. med Karl-Heinz-Brisch entwickelt. Er leitet als Oberarzt die Abteilung Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie an der Kinderklinik und Poliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er ist Dozent sowie Lehr- und Kontrollanalytiker am Psychoanalytischen Institut Stuttgart. Sein Forschungsschwerpunkt umfasst den Bereich der frühkindlichen Entwicklung zu Fragestellungen der Entstehung von Bindungsprozessen und ihren Störungen. Dr. Brisch publizierte zur Bindungsentwicklung von Risikokindern sowie zur klinischen Bindungsforschung und verfasste eine Monographie zur Anwendung der Bindungstheorie in der psychotherapeutischen Behandlung von Bindungsstörungen. Mittlerweile werden SAFE-Kurse bundesweit angeboten, sie sind fachlich anerkannt und gelten mit als bestes Präventionsangebot im Rahmen von Frühen Hilfen für werdene und junge Eltern.
Als Mitarbeiterinnen der Mobilen Elternberatung Münster sind wir
zertifizierte SAFE-Mentorinnen
und dem Forum der deutschen SAFE-Mentoren angeschlossen.
Was ist SAFE?
Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft werfen viele Fragen auf. Zunehmend fühlen sich Eltern verunsichert oder sind unterschiedlicher Meinung, was denn das Beste für ihr Baby sei.
  • Wie werde ich eine gute Mutter, ein guter Vater - vom Paar zur Elternschaft?
  • Müssen Eltern immer da sein - Kinderkrippe, ja oder nein?
  • Was tun, wenn die Eltern andere Bedürfnisse haben als das Baby?
  • Wann fängt Verwöhnung an, wann braucht mein Kind welche Grenzen?
  • Was tun, wenn mein Baby trotz aller Liebe schreit oder nicht einschlafen kann?
  • Wie kann ich verhindern, dass ich unbewusst eigene traumatische Kindheitserlebnisse weitergebe?
SAFE®-Seminare helfen, Sicherheit zu entwickeln im Umgang mit einem Baby. Eltern lernen bereits in der Schwangerschaft feinfühlig, prompt und angemessen auf die Signale Ihres Kindes zu reagieren. Dadurch entwickelt ein Baby eine sichere Bindung zu seinen Eltern. Dies ist die beste Basis, die Eltern ihrem Kind geben können.
Aus der Forschung wissen wir, dass sicher gebundene Kinder
lebenslang selbstsicherer,
belastbarer und sozial kompetenter sind !
Das Projekt „SAFE® – Sichere Ausbildung für Eltern" ist ein Trainingsprogramm zur Förderung einer sicheren Bindung zwischen Eltern und Kind. Bindungsstörungen und insbesondere die Weitergabe von traumatischen Erfahrungen über Generationen sollen durch das primäre Präventionsprogramm verhindert werden.
Durch die Teilnahme an SAFE® soll es Eltern ermöglicht werden, die emotionalen Bedürfnisse ihrer Kinder - insbesondere im Hinblick auf die Bindungsentwicklung - besser wahrzunehmen und durch feinfühliges Interaktionsverhalten diese zu fördern.
Kinder mit einer sicheren emotionalen Bindungsentwicklung zeigen u.a. mehr prosoziales und weniger aggressives Verhalten, haben größere Empathiefähigkeiten, sind kreativer und ausdauernder bei Leistungsanforderungen, zeigen bessere kognitive Fähigkeiten und mehr Bewältigungsmöglichkeiten in schwierigen Situationen als Kinder mit einer unsicheren Bindungsentwicklung.
SAFE® richtet sich an alle werdenden Eltern bis etwa zum 7. Schwangerschaftsmonat und wird bis zum Ende des ersten Lebensjahres in einer geschlossenen Gruppe durchgeführt. Einzelne Eltern können darüber hinaus bei Bedarf auch weitere Hilfen im 2. und 3. Lebensjahr ihres Kindes erhalten.
SAFE® zeichnet sich durch vier verschiedene Module aus:
I. SAFE® – Seminartage vor und nach der Geburt
SAFE® wird in Elterngruppen durchgeführt, die an 4 Sonntagen vor der Geburt für Eltern angeboten werden. Die Eltern sollten in einer vergleichbaren Schwangerschaftswoche sein.
Inhalte der vorgeburtlichen Module sind: Phantasien, Hoffnungen und Ängste der Eltern, Pränatale Bindung, Kompetenzen des Säuglings, Kompetenzen der Eltern, Eltern-Säuglings-Interaktion (mit Videodemonstration), Bindungsentwicklung des Säuglings, Vermeidung der Weitergabe von traumatischen Erfahrungen, Prävention durch Psychotherapie und das Erlernen von Stabilisierungsübungen.
Nach der Entbindung wird SAFE® durch Elterngruppen an 6 Sonntagen fortgeführt, die nach der Geburt beginnen (ca. 1.Lebensmonat, 2.Lebensmonat, 3. Lebensmonat, 6. Lebensmonat, 9. Lebensmonat, 12. Lebensmonat).
Inhalt der nachgeburtlichen Module sind: Informationen über die emotionale Entwicklung des Säuglings, Einbeziehung der elterlichen Erfahrungen, Video-Feedback-Training anhand individueller Videoaufnahmen. Beratung zur Bewältigung von interaktionellen Schwierigkeiten mit dem Säugling (Schlafen, Essen, Schreien), Information und Anleitung zur Entwicklung des Bindungs- und Explorationsverhaltens des Säuglings. Und es gibt viel Raum für eigene Fragen der Eltern.
II. SAFE® - Feinfühligkeitstraining
Bereits an den Seminartagen vor der Geburt erhalten die Eltern ein Feinfühligkeitstraining, bei dem sie anhand von Eltern-Kind-Interaktionen auf Video lernen die Signale von Säuglingen und Babys zu lesen. Neben den nachgeburtlichen Seminaren werden auch Einzeltermine für Videoaufnahmen beispielsweise einer Spiel-, Wickel- oder Füttersituation zwischen den Eltern und dem Baby angeboten. Dadurch entsteht die Möglichkeit einer direkten Rückmeldung durch dafür speziell geschulte Personen.
III. SAFE® - Hotline
Das Vertrauensverhältnis, das die Eltern in dem Seminar zu den BeraterInnen (SAFE®-MentorInnen) aufgebaut haben, wird dazu genutzt, den Eltern ein Beratungsangebot und eine telefonische Hotline anzubieten. Diese Hotline ist eine „sichere Basis" für die Eltern, damit diese in akut schwierigen Situationen (z. B. einem Schreianfall des Säuglings) zwischen den Modulen Information, Beratung und Unterstützung erhalten und somit in ihrer Entwicklung von elterlichen Kompetenzen sicherer werden können. Dabei ist der Vorteil, dass der Berater / die Beraterin die Eltern aus den Elterngruppen kennen.
IV. SAFE® - Fokale Psychotherapie
Falls bei den Eltern Hinweise auf ungelöste traumatische Erfahrungen bereits durch die pränatalen Bindungs-Interviews festgestellt werden, wird ihnen als viertes Modul von SAFE® eine fokale Traumatherapie angeboten, die eine vorgeburtliche Stabilisierungsphase und eine nachgeburtliche Bearbeitungsphase beinhaltet. SAFE® möchte damit präventiv eine Wiederholung eines erlebten Traumas der Eltern mit den eigenen Kindern verhindern.
Hebammen, FrauenärztInn en, Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen, PsychotherapeutInnen, PädagogInnen, SozialpädagogInnen, KinderärztInnen, Kinderkrankenschwestern- und pfleger sowie ErzieherInnen können zu SAFE®-MentorInnen ausgebildet werden. In München wie in weiteren Städten werden inzwischen SAFE®-Gruppen von ausgebildeten SAFE®-MentorInnen angeboten. Inzwischen gibt es 500 SAFE®-MentorInnen, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich, in der Schweiz und in Neuseeland. SAFE® wird als primäres Präventionsprogramm in allen bayr. Schwangerschafts- und Erziehungsberatungsstellen angeboten werden.
Ebenso wird das Ev. Zentralinstitut (EZI) für Familienberatung in Berlin MitarbeiterInnen zu SAFE®-MentorInnen ausbilden und SAFE® als Präventionsprogramm für werdende Eltern in den Ev. Beratungsstellen bundesweit anbieten.
(Diese und weitere Informationen auf der Seite: www. safe-programm.de)
SAFE-Kurse werden auf Anfrage in Münster oder im Umland installiert;sie bedürfen einer Rahmenfinanzierung und einkommesabhängigen Kursgebühren der teilnehmenden Familien.
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